In der Ausgabe vom 4. März 2010 schreibt Redakteurin Dr. Inge Schnettler in der Rheinischen Post Mönchengladbach über Reaktionen auf den Vorschlag, den Wasserturm in Wickrath abzureißen:

Mönchengladbach. Die Wickrather machen mobil: Sie wollen den Abriss des historischen Wasserturms an der Beckrather Straße verhindern. Der ist seit 30 Jahren funktionslos, die Renovierung würde 850.000 Euro kosten.

In Wickrath regt sich der Widerstand. Der Wasserturm an der Beckrather Straße darf nicht abgerissen werden, fordern Alteingesessene. Einer von ihnen ist Peter Beckers. Weil er für die Wasserversorgung nicht mehr benötigt wird, soll der Turm fallen, sagt er. Dabei sei das Bauwerk auch ohne Funktion erhaltenswert. Dieser markante Turm war und ist ein wichtiger Orientierungspunkt in unserer niederrheinischen Ebene.

Stefan Stelten, Geschäftsführer der Kreiswerke Grevenbroich, die den Wasserturm betreiben, hatte vorgerechnet: Die Sanierung des Turms würde 850.000 Euro kosten, der Abriss 100.000 Euro. Die Sanierung – so hatte er betont – würde einerseits die Kunden und andererseits die Stadtkasse belasten. Denn ein bis heute gültiger Ratsbeschluss sichert eine 40-prozentige Beteiligung der Stadt an den Restaurierungskosten zu.

Das Wickrather Wasserwerk wurde auch nach der Gladbacher Gebietsreform 1975, als die bis dahin selbstständige Gemeinde Wickrath im Alt-Kreis Grevenbroich eingemeindet wurde, weiterhin von den Grevenbroicher Kreiswerken betrieben. 18.000 Wickrather werden nach wie vor von diesem Wasserwerk beliefert. Der Rest der Stadt bekommt sein Trinkwasser von der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr (NVV). Als 2006 die einsturzgefährdete Kuppel demontiert wurde, gründete sich in Wickrath eine Bürgerinitiative, die für den Erhalt des Bauwerks kämpfte. Die Kreiswerke sagten eine umfangreiche Sanierung des Turms zu.

Dafür werden sich auch jetzt wieder etliche Wickrather einsetzen. Wir haben in der Vergangenheit schon so viel verloren, sagt Beckers. Deshalb ist der Erhalt des Wasserturms für uns so wichtig. Er erinnert an das Wickrather Schloss, das im 18. Jahrhundert nach dem Brand durch einen Neubau ersetzt wurde. Und der wurde schon 1859 wieder abgerissen – wegen angeblicher Baufälligkeit und gegen den Willen der Wickrather. 1978 wurde die Gaststätte Abels abgerissen. Seitdem fehlt den Wickrather Vereinen ein adäquater Saal. Peter Beckers lehnt den Abbruch des Wasserturms aus Geldmangel ab. Man sollte mit möglichst preiswerten Mitteln das äußere Bild des Wickrather Wahrzeichens erhalten, meint er. Schließlich muss er auch als Zuflucht- und Brutstätte für die Wanderfalken und Fledermäuse erhalten bleiben.

Inzwischen hat sich die Wickrather SPD in die Diskussion eingeschaltet. Der Vorstand bittet um Meinungsäußerungen, um diese in die politische Entscheidung einfließen lassen zu können.

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