In ihrer Ausgabe am 8. Juni 2010 stellte die NGZ im Rahmen von Unternehmensportraits auch die Kreiswerke Grevenbroich vor:
.Die Kreiswerke Grevenbroich versorgen den Rhein-Kreis und damit rund 200 000 Menschen mit Leitungswasser. Dazu wird das Trinkwasser zunächst entsäuert, bekommt den richtigen ph-Wert und wird zum Schluss enthärtet.
KAPELLEN Wasser ist lebensnotwendig. Die Kreiswerke Grevenbroich sorgen dafür, dass es in ihrem Versorgungsgebiet zwischen Wickrath und Stürzelberg, zwischen Meerbusch und Rommerskirchen zuverlässig aus den Wasserhähnen sprudelt. Die Kreiswerke, ein Unternehmen des Rhein-Kreises Neuss, sind aber auch Arbeitgeber für rund 80 Menschen - vom Rohrnetzmeister bis zum Ingenieur. Ausgebildet wird in den Berufen Industriekaufmann, Mechatroniker und Anlagenbauer.
Der Wasserversorger gehört zu den 100 größten in Deutschland - sein Leitungsnetz ist 1.000 Kilometer lang. Mehr als 200.000 Menschen werden von den Kreiswerken versorgt. "Unser Wasser wird streng überwacht,es kann bedenkenlos getrunken werden", sagt Geschäftsführer Stefan Stelten. Als öffentliches Unternehmen sei das Ziel der Kreiswerke nicht, einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften, sondern die Versorgung zu gewährleisten. Das Grundwasser wird aus 24 Brunnen gefördert und von dort zu einem der drei Wasserwerke geleitet: in Büttgen-Driesch, im Mühlenbusch in Dormagen und in Mönchengladbach-Wickrath.
Um aus Grundwasser Trinkwasser zu machen, muss es entsäuert und der richtige ph-Wert eingestellt werden. Danach steht die Enthärtung auf dem Plan, damit die Haushaltsgeräte der Verbraucher nicht so schnell verkalken.
Ist das erledigt, geht es vom Wasserwerk über das Rohrnetz zum Verbraucher. Damit das Wasser immer zur Verfügung steht, sind die Mitarbeiter der Kreiswerke täglich im Einsatz: Sie tauschen alte Rohre gegen neue aus und schließen Neubauten ans Versorgungsnetz an. Die Zahl der Rohrbrüche ist zurückgegangen: "Von 400 pro Jahr in den 1990er Jahren auf heute 40 im Jahr", sagt Jürgen Lambertz, Leiter Planung, Bau und Betrieb.
Die Kreiswerke sind auch für die Badeseen im Kreis zuständig - den Kaarster See und den Straberger See. Sie betreiben seit 1992 die beiden Freizeitanlagen, in denen pro Jahr etwa 90 000 Badegäste Erholung suchen.
Wassermeister Dirk Offer (42) kontrolliert im Wasserwerk Büttgen-Driesch, „ob alles so läuft, wie es soll." Er überwacht den Prozess von der Entnahme des Grundwassers über die Enthärtung bis zur Einleitung ins Rohrnetz. „Von der Förderung bis zur Abgabe sollten höchstens drei Tage vergehen", sagt er. Offer ist Gas- und Wasserinstallateur und seit 19 Jahren „Kreiswerker".
Betriebsleiter Daniel Caspers (30) aus Köln ist bei den Kreiswerken für die beiden Naherholungsanlagen Kaarster See und Straberger See zuständig. Der gelernte Industriekaufmann kennt viele der Stammgäste inzwischen persönlich. „Wenn ich zu einem der Seen komme, habe ich direkt gute Laune",erzählt er. Doch einen großen Teil seiner Arbeit erledigt Caspers vom Schreibtisch aus.
Rohrnetzmeister Dirk Bauten (40) aus Erkelenz hat 1993 als Gas- und Wasserinstallateur bei den Kreiswerken angefangen. Die nötige Qualifikation als Rohrnetzmeister erwarb er in der Wassermeisterschule in Dresden. Seine Aufgabe ist es, die Rohrnetzarbeiten zu überwachen. Bei Rohrbrüchen sorgt er für die nötige Absperrung und organisiert die Notversorgung mit Wasser.
Bauleiter Jürger Lambertz (50) koordiniert als „Leiter Planung, Bau und Betrieb" insbesondere die Sanierungskonzepte des Rohrleitungsnetzes. Dazu holt er Genehmigungen ein, spricht sich mit Tiefbauämtern im Versorgungsgebiet oder mit anderen Wasserversorgern ab. Ziel ist es, langfristig zu planen und durch Abstimmung zu vermeiden, dass eine Straße mehrmals aufgerissen wird.