Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung schreibt in ihrer Ausgabe vom 12. Juni über ein neues Verfahren zur punktgenauen Düngung, das den Wasserschutzgebieten dient:

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Rhein-Kreis Neuss. Tatort Allerheiligen: Auf einem Feld in Neuss stellte die Landwirtschaftskammer ein System vor, das mit Computerhilfe das Düngen optimiert. Wasserschutzkooperationen unterstützen das neue System.

Im Traktor-Führerhaus von Andreas Nesseler ist es eng geworden.Denn dort hat das Computerzeitalter Einzug gehalten. "Precision Farming", also "präzises Ackern" ermöglicht der neue "Beifahrer" auf dem Fendt-Schlepper des Landwirtes und Lohnunternehmers aus Rommerskirchen. Wie das funktioniert, stellte Nesseler jetzt Kollegen auf einem Feld in Neuss-Allerheiligen vor.

"Hinter Precision Farming steckt die Erkenntnis, dass ein Feld nie ein Ganzes ist, sondern wie ein Puzzle aus mehreren Teilen besteht", sagt Renate Block von der Landwirtschaftskammer NRW. Wo sich die Puzzleteile in ihrer Form unterscheiden, variieren auch die Nährstoffangebote der Teilflächen. Für den Landwirt bedeute dies: Um seine Pflanzen auf diesen Teilflächen optimal zu ernähren, muss er ihren Bedarf kennen.

"Eine Pflanze ist da nicht anders als ein Mensch. Wer satt ist, den sollte man nicht füttern, denn sonst geht es ihm schlecht", erzählt Renate Block. Wer anders herum Nährstoffmangel melde, sollte bedient werden, sonst leide die Entwicklung. Besser als das menschliche Auge das je könnte, erkennen Werkzeuge wie zum Beispiel Sensoren die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen.

Einer davon ist der YARA N-Sensor, der auf dem Dach von Nesselers Traktor montiert ist. Dort thront es, schon von weitem sichtbar, als "blaue Banane". Ohne den Sensor könnte der Landwirt am Steuer nicht so exakt düngen, wie er und die Feldfrucht das gerne hätten.

Der Sensor ermittelt bei der Fahrt über das Feld anhand der Lichtreflexion, wie viel Stickstoff die Pflanzen aktuell aufgenommen haben. Diese Daten gehen an den Computer im Führerhaus des Traktors. Mit den Messdaten errechnet die Software automatisch die Stickstoffmenge, die der Pflanzenbestand noch benötigt, um optimal ernährt zu sein. Im Sekundentakt gibt die Software die Daten an den Düngerstreuer weiter, der die Stickstoffmenge hoch und runterregelt. Und wo genug Stickstoff an den Pflanzen ist, wird gar nicht gedüngt.

Die beiden Wasserschutzkooperationen "Auf dem Grind" und "Tannenbusch in Hackenbroich und Butzheim" unterstützen den Einsatz dieser neuen Technik in diesem Jahr auf mehr als 160 Hektar. "Wir erhoffen uns vor allem bis zu 20 Prozent Einsparung bei der Stickstoffdüngung", sagt Renate Block, die auch Wasserschutzberaterin im Rhein-Kreis ist. Zwar ist die Technik nicht preiswert, aber die Wasserversorger in der Region unterstützten das Projekt.

Auch der Landwirt hat bei der sensor-gesteuerten Düngung klare Vorteile, argumentieren die Experten: Ertragssteigerung von drei bis zu siebenProzent, Lagervermeidung, Steigerung der Mähdruschleistung von 12 bis 20 Prozent sowie 0,2 bis 0,5 Prozent Rohproteinsteigerung.

 

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